Verunsicherung. Scham. Schuld. Sinnlosigkeit. Angst. Das Gefühl nicht genug zu sein, eine Last darzustellen. Das Problem ist man selbst - immer. Es liegt an mir. Misserfolge entstehen durchs eigene Scheitern.
Wer aber definiert den Erfolg? Und für wen müssen wir genug sein?
Als Kinder bekommen wir im Idealfall ein Urvertrauen mit auf den Weg. Kinder sollten bedingungslos geliebt werden. Egal ob sie brav oder frech sind. Kinder sollten ihre Bedürfnisse ganz selbstverständlich einfordern, je nach Alter müssen sie das sogar um zu überleben. Außerdem brauchen Kinder Feedback. Haben sie etwas gut gemacht, werden sie gelobt. Haben sie etwas nicht geschafft, werden sie dennoch geliebt und ermutigt es noch einmal zu probieren.
Doch was ist mit den Kindern die diese selbstverständliche BEDINGUNGSLOSE Liebe nicht kennen? Was wird aus den Kindern die dieses Urvertrauen nicht mit auf den Weg bekommen haben? Was wird aus Ihnen? Aus den kleinen Menschen die ALLES versucht haben und trotzdem nie genug waren. Mit dem Gefühl: „Ich bin es nicht wert geliebt zu werden!“ aufwachsen?
Die Antwort liegt auf der Hand. Sie empfinden sich auch als Erwachsene als Last, als Problem. Sie zweifeln auch wenn sie groß sind an sich selbst und tun alles um geliebt zu werden. Sie wissen selbst nicht warum, geben sich die Schuld und glauben daran, dass es an ihnen liegen muss. Versuchen immer mehr, passen sich an, wollen endlich Erfolg haben, geliebt und gesehen werden und brechen unter dem Druck zusammen und statt korrigierender Erfahrungen werden sie mit Misserfolgen konfrontiert. Diese Misserfolge haben viele Facetten, in Beziehungen, auf der Arbeit. Sie sind anstrengend. Sie klammern. Sie brauchen oft mehr als man ihnen geben kann. Sie sind verbissen oder irgendwann auch einfach müde, faul.
Ein grausamer Teufelskreis.
Und natürlich sind es nicht immer schlechte Menschen und natürlich sind es nicht immer die Eltern und natürlich trifft das nicht nur auf diejenigen zu die solche Erfahrungen in der Kindheit erlebt haben. Auch hier gibt es viele Facetten und Abstufungen.
Vielleicht hatte bereits die Mutter ein ähnliches Dilemma und war nicht in der Lage zu lieben. Vielleicht war der Vater psychisch krank. Vielleicht gab es ein einschneidendes Erlebnis, ein Trauma mit dem man allein gelassen wurde. Eine Trennung der Eltern, eine Missbrauchserfahrung, eine vergiftete und ungesunde Beziehung, der Tod eines geliebten Menschen, Mobbing in der Schule... Die Auslöser und Gründe sind zahlreich und vielfältig.
Doch wie kann der Kreislauf durchbrochen werden?
Die Situation scheint oft ausweglos. Und die Schuldfrage drängt sich auf. Aber Anderen die Schuld zu geben hilft nicht. Vielmehr muss man verstehen, dass einen selbst keine Schuld trifft. Erkennen, dass es nicht an einem selbst liegt. Verstehen was da passiert ist und es akzeptieren. Die Not, die Erfahrungen, das Trauma aufarbeiten, im Idealfall behutsam, emphatisch und wertschätzend begleitet. Wenn das gelingt, man das alles versteht und akzeptieren kann, dann folgt die Veränderung.
Die Befreiung.
Den Teufelskreis zu durchbrechen, kann auch ohne externe Hilfe gelingen. Zunächst die gute Nachricht:
Selbstzweifel haben vor allem die Menschen, die überdurchschnittlich hohe Leistungen erbringen.
Und falls Sie nun denken, dass genau Sie eine Ausnahme darstellen, hier ist noch eine gute Nachricht:
Sie können Ihre Selbstzweifel überwinden.
Sicherlich nicht von heute auf Morgen, aber folgende Übungen können Ihnen dabei helfen sicherer und selbstbewusster zu werden.
Konkretisieren Sie Ihre Selbstzweifel und prüfen Sie diese auf Angemessenheit. Denken Sie an eine Situation und versuchen Sie folgende Fragen zu beantworten:
Führen Sie Tagebuch.
Bleiben Sie realistisch!
Innere Kind
Suchen Sie mal nach Kinderfotos vielleicht haben Sie sogar noch Ihre Kindergartenmappe oder alte Schulhefte. Und nun schauen Sie sich die Fotos und Kunstwerke aus der heutigen Sicht an und fragen Sie sich, ob Sie damals bekommen haben, was Sie sich für sich selbst (oder jetzt für Ihre eigenen Kinder) gewünscht haben / wünschen würden. Falls nicht, nähren Sie sich nach!
Fragen Sie sich auch, was Ihnen als Kind vielleicht fehlte, ohne zu werten. Zeit? Nähe? Wurden Sie gesehen, mit all Ihren Sorgen, Wünschen und Bedürfnissen? Es geht hier nicht darum irgendwem die Schuld zu geben, oder zu sagen, die Eltern waren doof. Nein, es geht hier nur um Sie. Und falls Ihnen etwas fehlte, gab und gibt es sicherlich Erklärungen (mal gute, mal weniger gute) warum. Aber die sind egal. Was brauchten Sie damals? Was haben Sie nicht bekommen? Macht Sie das traurig? Wütend? Sind Sie enttäuscht… Dann lassen Sie es raus. Hier und jetzt dürfen Sie! Damals ging es vielleicht nicht. Aber jetzt geht es.
Positive Glaubenssätze, positive Bilder
Oft haben wir diese negativen Glaubenssätze: Ich schaffe das eh nicht! Ich bin nicht gut genug! Menschen mögen mich nur, wenn sie von mir profitieren. Wir trauen uns also gar nicht erst. Wir trauen uns nichts und wir trauen uns nichts zu. Aber so bleiben die korrigierenden Erfahrungen aus. Wir brauchen die Erfahrung, die uns zeigt: Geht doch! Du kannst! Du schaffst das. Du bist gut. Du kannst Dir und Deinen Fähigkeiten vertrauen. Unsere eigene Selbstwirksamkeit haben wir irgendwann erlernt bzw. verlernt. Diese Erfahrungen müssen ausgeglichen werden, müssen korrigiert werden. Wir brauchen positive Glaubenssätze. Positive Bilder. Stellen Sie sich mal vor wie Sie etwas können. Wie Sie etwas schaffen. Schreiben Sie es auf! Formulieren Sie mindestens 5 positive Glaubenssätze. Los. Jetzt! Ihnen fällt nichts ein? Natürlich fällt Ihnen was ein. Ihnen fallen sogar 7 positive Glaubenssätze ein!
Realitätsscheck - Reden Sie mit Anderen!
Falls es an einem Trauma liegt, an etwas, was unverarbeitet ist, dann suchen Sie sich Hilfe. Reden Sie mit jemandem. Sprechen Sie Ihre Gedanken und Zweifel aus und beobachten Sie die Reaktion darauf. Es hilft, wenn wir Menschen als kleinen Realitätscheck vor uns sitzen haben. Das muss kein Therapeut sein, das muss nicht im Rahmen eine psychologischen Beratung sein, aber auch hier ist es selbstverständlich möglich diese korrigierenden Erfahrungen zu sammeln. Das inneres Kind anzunehmen, sich mit ihm auszusöhnen. Das Trauma zu verarbeiten. Und positive Glaubenssätze zu formulieren.
Und falls das nicht hilft, helfe ich Ihnen auch gerne persönlich dabei!
Schreiben Sie mir und wir vereinbaren einen ersten Termin.